Sanfte Erziehung bei Welpen

Man kann mit der Erziehung beginnen, wenn sich ein Welpe etwas heimisch fühlt. Ein Welpe sollte in seiner Prägungsphase (bis zur 16. Lebenswoche) möglichst viele positiver Erfahrungen machen, deshalb ist es sinnvoll ohne Bestrafung, d.h. positiv, zu erziehen.
 

Beispiele:

  • Wenn Ihr Hund sich hinsetzt: Sagen Sie "Sitz" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
  • Wenn Ihr Welpe sich hinlegt: Sagen Sie "Platz" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
  • Wenn Ihr Welpe den Raum verlässt: Sagen Sie "Geh raus" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
  • Wenn Ihr Welpe neben Ihnen hergeht: Sagen Sie "Bei-Fuß" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
  • Wenn Ihr Welpe zu Ihnen gelaufen kommt: Sagen Sie "Komm" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
  • Bei einer Hündin können Sie auch noch zusätzlich beim Geschäft machen "Hepp" sagen, Ihre Hündin wird dann später auf Kommando in die Büsche springen und Ihr Geschäft machen. Bei Rüden klappt das nicht, da Rüden makieren.

    Sie sehen, Sie reagieren auf das Verhalten Ihres Hundes und unterstützen Ihren Welpen positiv.
    Sie werden sehen, wenn Sie konsequent bleiben, wird Ihr Welpe bald auch auf Kommados reagieren.
    Drängen Sie Ihren Welpen aber nicht, Sie können sonst viel kaputt machen.
    Halten Sie sich aber daran, Ihrem Welpen nur ein Kommando zu geben, wenn er es ohnehin von alleine tut. Unterstützen Sie immer durch ein Lob, - so werden Sie es später bei der Erziehung viel einfacher haben.

     

    Einem Welpen das Beißen abgewöhnen

    Nachfolgend verschiedene Möglichkeiten:

    Variante 1:
    Genau in dem Moment, wo der Welpe mit dem Beissen anfängt, ist das Spiel beendet - lautes "Aua!", abrupt aufstehen, Spielzeug wegnehmen, abwenden, weggehen, fertig. Der Hund ist in diesem Moment Luft. Logischerweise ist in diesem Moment der Hund etwas verdattert (verwirrt) und beißt nicht, diesen Moment etwas ausdehnen, sich dem Welpen wieder zuwenden, loben, das Spiel beginnen. Genau in dem Moment, wo der Welpe mit dem Beissen anfängt, ist das Spiel beendet - "Aua!", abrupt aufstehen, Spielzeug wegnehmen, abwenden, weggehen, fertig....

    Variante 2
    Hängt ein Welpe an meiner Hose bleibe ich wie angewurzelt stehen, nicht ziehen, denn er denkt sonst du willst ein Spiel mit ihm spielen. Leg ihr kurz die Hand um die Schnauze, drück kurz aber nicht zu lasch zu (das ist "hündisch" und das versteht ein Welpe auch richtig!)und sag dein Wort für Nein, Aus, lass los etc. Wichtig ist dabei, bleib ruhig und werd nicht hektisch sondern ernst! Wenn sie nicht gleich los lässt, warst du nicht eindeutig genug! Wenn Hunde ihre Welpen maßregeln, sind immerhin noch Zähne dazwischen, deshalb sei nicht "zimperlich". Lässt sie los, lob sie. Nebenbei kannst du das Aus,Nein auch jeden Tag üben, z.B. mit Leckerlie als "Tausch", aber wenn sie definitiv los lassen soll, dann würde ich den Schnauzengriff anwenden!

    Das Zauberwort heisst "Konsequenz". Hunde lernen nicht besonders schnell. Bis zu 500 ! (fuenfhundert) Wiederholungen bevor ein Kommando zuverlaessig klappt sind durchaus in der Norm. Es koennen auch mehr sein. Also nicht aufgeben, wenn nach ein paar Tagen und mehreren Versuchen anscheinend nichts passiert. Achte auf kleine Aenderungen, wie z Bsp.: sofortiges Loslassen wenn das Kommando "Nein" gegeben wird, das sind schon Erfolge und zeigen Dir du bist auf dem richtigen Weg.

    Variante 3 Die einfachste ist, das Du zurück beißt. So merkt der Welpe das beißen weh tut und wird es unterlassen, da er selber auch nicht mehr gebissen werden will.

    Hund außer Rand und Band

    Hundegerechte Erziehung ohne Vertrauensbruch und Angst braucht Zeit und Geduld.
    Gegen "Aufdrehen" wie Du es nennst, hilf nur ignorieren. Dreh dich weg, brich sofort Spiel und/oder Training ab. Erst wenn Dein Hund sich voellig beruhigt hat beginnst Du ihm wieder Aufmerksamkeit zu schenken.
    Damit signalisierst Du ihm, dass sein Theater keinen Zweck hat und nur mit Ruhe kommt er weiter.

     

    Allgemeine Erziehung

    Körperliche Gewalt gegen den Hund hat nur einen Lerneffekt und der heißt Angst vor dem Menschen. Man darf einen Hund wirklich NIEMALS körperlich züchtigen. Ein scharfes Nein, klingt für einen Hund aggressiv, ob du es nun bist oder nicht, dein Hund versteht es so. Ein Hund kennt nur entweder ist sie freundlich, oder aggressiv.
  • Die Erziehung des Hundes beruht auf gute Verhaltensweisen loben, schlechte ignorieren.
  • Dein Hund will deine Aufmerksamkeit, dass ist für einen Hund das höchste Gut. Wenn du ihm diese entziehst, weiß er, er hat etwas falsch gemacht.
    Hunde untereinander bestrafen sich nicht!!!! Er versteht es also nicht. Du machst es ihm ungemein leichter, wenn du ihm zeigst, ja so ist es richtig, das ist fein.

     

    An der Leine zerren

    Wenn der Hund an der Leine zerrt bleib stehen bis er auffhört. Hört er nicht auf, brich den Spaziergang ab.
    Schreie nicht rum, zerr nicht an der Leine. Zieht er, bleib wortlos stehen, ignoriere ihn (nicht ansprechen, nicht anfassen, nicht ansehen). Geh in eine andere Richtung, du gehst nur dann, wenn er nicht zieht. Das bedeutet Konsequenz und nicht nur drei vier Tage lang, sondern Monate!
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  • Argumente gegen Gewalt in der Hundeerziehung

    Wenn man einen Hund mit Zwang und Druck erzieht, wird man niemals einen guten Mitbewohner aus seinem Hund machen, sondern ein nervliches Wrack, was irgend wann auf den Besitzer los geht.
    Er macht das aus Angst um sein Leben!

    Jeder gute Trainer wird dir das bestätigen, man schlägt seinen Hund nie, man nimmt ihn NIEMALS am Genick, man dreht ihn nicht auf den Rücken, man schreit ihn nicht an etc.
  • Man fasst ihm über die Schnauze, wenn er z.B. Aggressionsverhalten gegen Artgenossen zeigt oder gegen Menschen, aber nie, wenn er etwas falsch macht. 

Lob und Korrektur

 

Im Grunde folgt die gesamte Hundeerziehung einem einfachen Prinzip: Das, was Ihr Hund tun soll, machen Sie ihm durch Lob so angenehm wie möglich. Das, was er nicht tun soll, machen Sie ihm durch Korrektur unangenehm.

Lob sollte also sofort und überschwänglich dann erfolgen, wenn der Hund etwas so gemacht hat, wie Sie es von ihm erwarten. Auch wenn Sie sich vielleicht albern vorkommen: Loben Sie Ihren Hund buchstäblich in den höchsten Tönen. Die Stimmlage vermittelt ihm sehr deutlich den Grad Ihrer Zufriedenheit. Das Lob darf dann durchaus auch von Leckerchen begleitet sein.

Eine Korrektur auf der anderen Seite muss ebenfalls unmittelbar beim Fehlverhalten geschehen. Sie sollte nicht in Form von Schlägen o.ä. körperlichen Strafen erfolgen, sondern höchstens in Form von Körperhilfen. Auch hier reagiert Ihr Hund durchaus auf Ihre "ernste" Stimme, tadeln Sie ihn also nicht im Alltags ton.

Hunde sind nicht in der Lage, Geschehnisse miteinander zu verknüpfen, die mehr als etwa 5 Sekunden auseinander liegen, es geht in der Hundeerziehung bei Lob und Korrektur wirklich um unmittelbare Reaktionen.

Hunde können nicht wirklich verstehen, was Menschen sagen. Sie merken sich Ton und Stimme und verbinden diese mit bestimmten Handlungen oder Situationen.

Gewöhnen Sie sich also bei der Hundeerziehung an einfache, klare Kommandos, die Sie dann auch konsequent benutzen und nicht mehr verändern. Sagen Sie z.B. immer "Sitz!" und nicht irgendwann "Du sollst Dich aber jetzt setzen!" Bemühen Sie sich um Kommandos, die Ihr Hund gut auseinanderhallten kann.

Und setzen Sie diese einfachen Kommandos bei der Hundeerziehung konsequent durch. Wenn Sie ein Kommando zehnmal wiederholen, ohne dass der Hund reagiert, und dann aufgeben, dann lernt er daraus, dass seine Reaktion auch nicht unbedingt erforderlich ist. Ihre Qualitäten als Rudelführer stellen Sie damit selbst in Frage, und Ihr Hund nimmt Sie bald nicht mehr ernst.
Quelle

Wie der Hund lernt

 

Der Hund lernt durch sich erinnern. Der Hund lernt etwas immer wieder zu tun, wenn er auf einen bestimmten Umweltreiz (Kommando) für seine Aktion angemessen belohnt wird (positive Verstärkung).

Futterstehlen ist hier eingutes Beispiel. Der Reiz des Futters, kann eine derart starke Belohnung für den Hund sein, das ein einziges Erfolgserlebnis das gesamte Hundeleben prägen kann. Macht er unangenehme Erfahrungen, lernt er es zu lassen (negative Verstärkung).

 

Bringt man den Hund dazu etwas immer wieder zu tun und der Hund hat immer wieder ein positives Erlebnis, wird daraus bald sicheres (konditioniertes) Verhalten. Wird es immer wieder trainiert (über Jahre) und belohnt handelt der Hund irgendwann wie aus einem inneren Zwang heraus. Er kann nicht mehr anders. Der Handlungsablauf hat sich fest in sein Gehirn "eingebrannt" und funktioniert ähnlich wie ein unkonditionierter (angeborener) Reflex ist aber ein konditionierter (erlernter) Reflex.

Die Erziehung eines Welpen erfordert Fleiß und Konsequenz. Wenn es leicht währe einen Hund richtig zu erziehen, hätte jeder einen. Keinesfalls darf der Hund ein Erfolgserlebnis haben, wenn er sich sträubt unsere Kommandos auszuführen (was natürlich voraussetzt, dass er sie kann). Eine einzige Nachlässigkeit, kann Wochenlange Arbeit zunichte machen.
Man sollte nie Kommandos geben, die man nicht notfalls auch durchsetzen kann.

Bei einigen Hunden steht mehr auf dem Spiel als nur die Ausführung - können wir das Kommando nicht durchsetzen, sind wir nicht souverän - also kein akzeptabler Rudelführer. Das verlangt vom Ausbilder auch eine gewisse Hinterhältigkeit.

 

Man sollte sich nicht scheuen, auch mit dem Nervenkostüm des Hundes zu spielen. Ruft man einen Welpen oder Junghund und er kommt nicht, ist aber noch in unserer Nähe laufen wir laut schreiend auf den Hund zu. Das löst bei ihm den Fluchtinstinkt aus. Sobald er flieht, laufen wir in die entgegengesetzte Richtung.

Beim Hund kann jetzt durchaus Panik auftreten. Rudelausschluss - er fühlt, dass für ihn Lebensgefahr besteht. Er wird nach Kräften versuchen, wieder zu uns zu kommen. Unsere Flucht muss aber glaubhaft aussehen - 100 Meter sollten wir schon laufen, oder der Hund hat uns vorher eingeholt.

 

Jetzt wird der Hund sofort Motiviert. Nie darf der Hund bestraft werden, wenn er kommt. Auch nicht wenn er trotz Rufens durchgebrannt ist und jetzt eine halbe Stunde später zu uns zurückkommt. Er würde die Strafe mit dem Kommen verbinden und das nächste mal noch später kommen und irgend wann in sicherer Entfernung von uns stehen bleiben und nicht zu uns kommen.

Eine weitere Möglichkeit, wenn der Hund uns nicht beachtet und trotz unseres Rufens seinen "Geschäften" nachgeht, sollten wir uns ein sicheres Versteck suchen. Dabei müssen wir den Wind beachten. Wenn der Hund uns vermisst, und das wird er früher oder später, dann wird er als erstes seine Nase befragen. Bringt sie kein Ergebnis, wird er es mit Augen und Ohren versuchen. Bringt auch das kein Ergebnis, wird er sich auf die Pfoten machen um nach uns zu suchen. Wir sollten ihn ruhig ausgiebig suchen lassen. Um so länger er sucht, um so stärker ist die negative Verstärkung. Viele Junghunde können bei der Suche ganz erbärmlich jammern - da heißt es hart bleiben, nur so lernt der Hund etwas.

Unsere Kommandos sollten in der Anfangsphase immer zwei (drei) Sinne des Hundes gleichzeitig ansprechen.

Das Gehör: Durch das Kommando wird ein akustisches Signal ausgelöst.

Das Auge: Durch eine für diesen Befehl typische Körperhaltung oder Handbewegung lösen wir ein weiteres Signal beim Hund aus. Hunde sind sehr gute Beobachter und lernen Kommandos über die Körpersprache am schnellsten umzusetzen.

Die Gier des Hundes: Durch die Motivation. Man sollte sich nicht scheuen dem Hund das Futter, das er für die Ausführung erhalten soll vorher zu zeigen - Aber nur in der ersten Ausbildungsstufe. Später wird es erst nach Ausführung aus der Tasche geholt und mit zunehmender Zuverlässigkeit des Hundes immer seltener verteilt.

Die zusammengerollte Zeitung
Immer wieder höre ich, die zusammengerollte Zeitung wäre ein gutes Instrument um seinen Hund zu verprügeln - er verbindet die Schmerzen dann mit der Zeitung und nicht mit uns. Selbst wenn es stimmen würde, was hätten wir davon, wenn der Hund Angst vor der Zeitung hat.

 

Nein dies ist der falsche Weg. Aber die zusammengerollte Zeitung kann uns dennoch helfen. Wir strapazieren wieder das Nervenkostüm unseres Hundes, in dem wir die Zeitung auf den Tisch gegen die Wand oder einfach in unsere aufgehaltene Hand schlagen.

 

Hunde mögen diesen Knall überhaupt nicht. Meinem Friedur habe ich das stehlen vom Tisch mit dieser Methode abgewöhnt. Ich habe ihm auf dem Tisch eine Falle aufgebaut. Speck (damit fängt man offensichtlich nicht nur Mäuse, sondern auch Hunde, die ihn mögen) schön an der Tischkante präsentiert.

Ich habe mich mit dem Rücken zum Tisch gesetzt und die Szene in einem Spiegel beobachtet. In dem Moment, in dem er die Vorderpfoten auf den Tisch stellen wollte, habe ich die Zeitung mit aller Kraft neben ihn auf den Tisch geschlagen. Er ist seitdem nie wieder auf solche Fallen reingefallen. Nach ca. 12 Wochen haben wir den Härtetest gemacht. 24 Stunden nicht gefüttert und ihn mit gebratenen Kaninchenläufen an der Tischkante für Drei Stunden allein gelassen. Er hat es nicht gewagt.

Das ist natürlich reines Glück gewesen. Ich habe es geschafft, ihn in dem Moment zu strafen, in dem er das Verhalten beginnen wollen. Er hat es nicht geschafft, davon zu fressen - dann währe es schwer geworden, dann hätte sich das Verhalten selbst belohnt. Solches Verhalten, das selbstbelohnend ist, lässt sich nur sehr schwer korrigieren.

Quelle

 

Nun die 4 Häufigsten Fehler „Der Hundeerziehung“

 

1. Den Hund für schlechtes Benehmen mit Aufmerksamkeit belohnen.
Dieser Fehler ist für die meisten Probleme in der Hundeerziehung verantwortlich. Wenn der Hund bellt, reagieren die meisten Hundebesitzer auf irgendeine Art und Weise darauf. Das ist für deinen Hund allerdings eine Belohnung, weil du ihm ja Aufmerksamkeit geschenkt hast. Was dein Hund dadurch lernt ist: "Wenn ich belle, bekomme ich Aufmerksamkeit". Die Folge ist dann, dass dein Hund in Zukunft immer öfter bellt.

 

2. Unkonsequente Erziehung
Wenn du deinem Hund z.B. das Hochspringen abgewöhnen willst, ist es wichtig konsequent zu sein. Auch deine Familie/Freunde musst du miteinbeziehen. Sollte z.B. ein Freund von dir deinen hochspringenden Hund mit offenen Armen empfangen, verwirrt das deinen Hund.

Dein Training sollte immer mit deiner Familie/Bekannten abgesprochen werden und jeder sollte gleich auf den Hund reagieren. Es ist auch wichtig darauf zu achten, dass man selber immer konsequent ist und den Hund beim Hochspringen nicht streichelt und lobt, weil man gute Laune hat.

 

3. Unbewusste Bestrafungen
Du gehst mit deinem Hund in den Park und lässt ihn von der Leine. Dein Hund tobt für eine Stunde wild herum und hat riesigen Spaß.

Sobald du wieder nach Hause gehen willst, rufst du ihn zu dir. Zuverlässig kommt er zu dir gelaufen, du legst ihm die Leine an und ihr macht euch auf den Heimweg. Dadurch hast du deinen Hund unbewusst bestraft. Er lernt, dass der Spaß vorbei ist, sobald er zu dir kommt.

 

4. Bestrafungen für ein vergangenes Fehlverhalten
Der Hund zerstört den Teppich, während die Besitzer nicht zu Hause sind. Sobald die Besitzer nach Hause kommen, bestrafen Sie ihren Hund dafür.

Weil der Hund aber den Teppich schon vor einiger Zeit zerbissen hat, kann er keine Verbindung zwischen der Tat und der Bestrafung herstellen.

Der Hund beginnt die Bestrafungen mit dem Heimkommen der Besitzer zu verbinden. Dies führt soweit, dass der Hund Angst bekommt, sobald die Besitzer nach Hause kommen. Die Besitzer sehen dann ihren ängstlichen Hund und denken sich "Was hat er denn jetzt wieder angestellt?"

....so nimmt dieser Teufelskreis seinen Lauf und sorgt für unglückliche Hunde und frustrierte Besitzer.

 

und das Bellen ist nicht....

... eine Tiersprache.

Hunde kommunizieren untereinander, wie auch ihre Vorfahren, die Wölfe, meist durch das Verhalten, die Mimik oder durch Gerüche und nur ganz selten durch Bellen. Möglichkeiten, warum ein Hund bellt ist Nervosität-Aufregung- Aufmerksamkeit- Angst –Frustration- Abwehr- Verteidigungsbellen – oder Bellen auf Befehl. 

 

Hunde verfügen jedoch neben ihrer Körpersprache (z.B. Beschwichtigungssignale) über eine ganze Menge an Kommunikationsstrategien, u.a. eben auch über die Möglichkeit zu Lautäußerungen, wie z.B. winseln, heulen, bellen, knurren. Und stimmliche Äußerungen von Hunden haben auch immer irgendeine Bedeutung: z.B.:

Winseln stellt die 1. Lautäußerung des Welpen dar, versichert ihn die Wärme der Mutterhündin und verschafft ihm Nahrung. Ein erwachsener Hund, der winselt, hat ganz ähnliche Intensionen, also immer mal nachsehen, was da los ist!

Heulen ist ein Ausdruck, um mit anderen (z.B. Mitgliedern einer sozialen Gruppe) in Kontakt zu kommen. Es tritt vermehrt auf, um z.B. eine Hündin anzulocken, wenn der Rüde keine Möglichkeit hat, selbstständig mit ihr in Kontakt zu treten; um den Hundeführer herzulocken, wenn der Hund irgendwo angehängt ist; bei Trennungsangst; und es hat einen betäubenden / hypnotisierenden Effekt.

 

Knurren und Zähne fletschen bedeutet: du kommst mir zu nahe, geh besser weg!

Warnbellen, also ein einmaliges „Wuffen“ soll eine soziale Gruppe oder ein Rudel auf drohende oder potentielle Gefahr hinweisen. Bezeichnend für diese Art des Bellens ist außerdem, dass nur ein Hund pro Gruppe warnt.

Generell spiegelt Bellen als Form des hundlichen Ausdrucksverhaltens die Emotionen unserer Vierbeiner wieder, z.B. Wut, Gereiztheit, Stress, aber natürlich auch Freude. Das heißt aber, dass wir es unseren Hunden auch zugestehen müssen, sich mittels ihrer Stimme äußern zu dürfen und nicht generell jede Form der Lautäußerung unterbinden dürfen.

Tatsache bleibt jedoch, dass es für alles „Grenzen“ gibt und dass das Bellverhalten mancher Hunde eindeutig über das „normale“ Maß hinausgeht, also zu oft, zu laut, nicht der Situation angepasst, auftritt.

 

Wichtig ist es dennoch zu verstehen, dass es kein „Bellproblem“ per se gibt! Man muss also die Problemlösung immer ganzheitlich angehen und dabei Instinkte, Verhalten, Kommunikation, Umwelteinflüsse, Interaktionen und ev. auch gesundheitliche Probleme berücksichtigen!!! Und natürlich hat auch die Hunderasse einen Einfluss, da im Zuge der Selektion auch das Bellverhalten bestimmten Zwecken angepasst wurde (Spitz und Islandhund wurden in der weiten und einsamen Umgebung aus der sie stammen als Hof- und Feldwächter eingesetzt und mussten dort „Besuch“ ankündigen, was in einer Stadtwohnung sehr schnell zum Megaproblem werden kann; Jagdhunde sollen Laut geben, um dem Jäger ihre Position mitzuteilen – normalerweise würden Hunde während der Jagd nicht bellen).

Der erste Ansatz zur Problemlösung ist, nicht einfach das Bellen als „Symptom“ ab-stellen, sondern zunächst einmal herauszufinden, um welche Art des Bellens es sich handelt! Im Klartext muss man also zunächst zuhören, den Hund beobachten und herausfinden, warum bzw. zu welchem Zweck der Hund seine Stimme einsetzt. Kennt man dir Ursache des Bellens, kann man sich daran machen, es ev. zu reduzieren. Wird generell jede Lautäußerung des Hundes abgestellt, resultieren daraus immer noch gravierendere Probleme bis hin zu selbst zerstörerischem Verhalten des Hundes.

Generell unterscheidet man 5 verschiedene Arten von „Problem“ - Bellen: Angstbellen, erlerntes Bellen, Verteidigungsbellen, Aufregungsbellen und Frustrationsbellen! Oftmals treten auch Mischformen auf, je nach den auslösenden Emotionen – z.B. Angst + Aufregung!

 

1. Angstbellen:

 hohe Tonlage
 hysterisch, winselnd
 endet oftmals mit einem Heuler
 tritt in Verbindung mit anderen Aktivitäten auf, wie z.B. an Türen und Fenstern kratzen,  

 Fluchttendenzen     

        

Ursache: Der Hund fürchtet sich.

 

Da Hunde, wie alle anderen Lebewesen, von Natur aus sehr neugierig sind, ist es meist die Schuld des Hundeführers / Besitzers, wenn sein Hund Angst hat! Darunter fallen z.B. starkes bedrängt werden (in Welpen spielgruppen); Mobbing unter Hunden; kurze Leine, die dem Hund die Möglichkeit nimmt, auszuweichen, wenn er sich bedrängt fühlt; Leinenruck, wenn ein anderer Hund (Jogger, Kind, Radfahrer,) auf der Bildfläche erscheint; Nimmt man dann erste Anzeichen von Stress (Beschwichtigungssignale,) nicht wahr oder zur Kenntnis und REAGIERT nicht RICHTIG darauf, beginnt die Situation irgendwann zu eskalieren, da der Hund dann ins Warn- (Warnbellen < Knurren < Zähne fletschen < drohende Körperhaltung) und schließlich ins Angriffsverhalten (Schnappen < Beißen) gedrängt wird!

 

Abhilfe:
a. Den Hund vor Situationen bewahren oder schützen, in denen er sich fürchtet.                                                                                 

b. Den Hund aus der konkreten Angstsituation herausholen (bei Phobien ganz besonders)                                                                                                   

c. Mit dem Hund ein Desensibilisierungsprogramm durchzuführen, damit er lernt, mit der furchtaus-lösenden Situation umzugehen. Dabei wird der Hund dem Angstreiz in extrem abgeschwächter Form ausgesetzt.                                                                                                                     

Es ist strikt darauf zu achten, dass dieser Reiz in jeder Stufe des Desensibilisierungsprogramms derart abgeschwächt und nur so kurzfristig gesetzt wird, dass der Hund keinesfalls jemals Angst hat. Sobald irgendwann im Programm auch nur kurzfristig Angst aufkommt, ist der Erfolg nicht mehr gegeben. Man beginnt ein solches Programm grundsätzlich damit, dass der Hund für eine längere Zeitspanne dem Angstauslöser mit absoluter Sicherheit nicht ausgesetzt ist. Danach erst setzt man den Hund dem Angstreiz wirklich auf extrem große Distanzen, extrem kurzzeitig, extrem geräuschgedämmt, aus und beginnt schließlich nur ganz langsam Nähe, Zeit, Lautstärke, zu steigern. Wer hier zu schnell vorgeht, wird keinen Erfolg haben.

Desensibilisierungsprogramme, wenn sie korrekt durchgeführt werden, können z.B. bei Trennungsangst helfen oder auch bei Angst vor Menschen oder vor anderen Hunden (hier würde man den Hund zunächst absolut fern von anderen Hunden halten – und auch mal kurzzeitig NICHT mit dem Hund spazieren gehen; dann dem Hund einen anderen, gut gefestigten Hund, auf große Distanzen präsentieren; dann große Bögen gehen; dann z.B. parallel gehen mit einer Barriere dazwischen; außerdem die negativen Assoziationen des Hundes anderen Hunden gegenüber verändern, indem man schon einen ruhigen Blickkontakt zum anderen Hund hin mit einem Leckerli bestätigt;)

 

Dem Hund ein Verhalten antrainieren, das mit dem Bellen nicht vereinbar ist.
Z.B. der Hund soll mir mitteilen, dass „etwas“ passiert (also vielleicht, dass dort ein anderer Hund kommt), indem er z.B. einen Gegenstand apportiert oder vielleicht indem er zu mir kommt und die Pfote hebt, o.ä. Dadurch bekommt man seinen Hund auch gleich automatisch aus dem „angsteinflößenden“ Radius heraus!

Dem Hund ein „folge mir“ - Kommando beibringen, sodass man sich einfach umdrehen und aus der Situation rausgehen kann, wobei der Hund ganz automatisch mitgeht! D.h. man verknüpft gezielt ein interessantes Geräusch, z.B. ein Zungenschnalzen oder ein Fingerschnipsen mit einer Richtungsänderung und bestätigt den Hund sofort, wenn er mitkommt. Das Training wird immer in reizarmer Umgebung begonnen und dann so aufgebaut, dass es auch unter massivsten Ablenkungen verlässlich klappt.

Splitten, also sich selbst zwischen den Angstauslöser und den Hund wortlos und ohne den Hund anzusehen hinein schieben und den Hund dadurch aus dem Sichtbereich bringen.
Viele Hunde machen das von sich aus, um anderen unsicheren Hunden in kritischen Situationen zu helfen – siehe Beschwichtigungssignale!

Bei Angst vor Feuerwerk oder Gewitter: Es hilft dem Hund zunächst, wenn er selbst entscheiden kann, wo er sich aufhalten möchte (Badezimmer, Kasten, unter einer Decke). Pheromon Stecker (setzen Pheromone [= in extrem geringen Konzentration wirkende Signalduftstoffe] frei, wenn sie an die Steckdose angesteckt werden) können beruhigend wirken, ohne zu schaden!

Den Hund gegen typische Angstauslöser sozusagen „impfen“, also bereits den Welpen graduell unterschiedlichsten Geräuschen, Umweltsituationen, Menschen, Hunden, aussetzen, ohne ihn zu überfordern oder gar zu schocken!

 

Was sicher nicht hilft:
Den Hund anschreien bzw. ständig auf ihn einreden – denn der Hund interpretiert das als „mitbellen“!

Der Einsatz von sogenannten „Anti-Bellhalsbändern“, die dem Hund z.B. Zitronenaroma (Master Plus) oder sogar Elektroschocks (Elektroreizgeräte) verpassen. Denn dadurch wird der Hund wohl kaum weniger Angst bekommen. Man stellt zwar vielleicht! das Bellen ab, aber der Hund wird dann in ein anderes „Problemverhalten“ gedrängt und die Folgen sind nicht abschätzbar!

Dem Hund Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Jedes Ansprechen, Anschauen, Berühren, Anlächeln, etc. wirkt bestätigend auf den Hund und fördert seine Angst.

Angstbellen beginnt üblicherweise langsam (Ausnahme: plötzliche Angstauslöser, wie Knall,). Der Hund zeigt vermehrt Spannung, ev. Winseln sofort reagieren, aber richtig (siehe oben)!

 

2. Erlerntes Bellen:

a. sehr schnelles Bellen – „Kläffen“
b. meist in Kombination mit „sich umsehen, ob es eh registriert wird“

 

Ursache:
Jemand schenkte dem Hund im falschen Moment irgendeine Form von Beachtung bzw. Aufmerksamkeit.

Im Klartext heißt das, dass der Hundeführer / Besitzer in Situationen, in denen der Hund gebellt hatte, dem Hund Aufmerksamkeit schenkte, indem er ihn ansprach, anschrie, ansah oder womöglich auch bestrafte. Dadurch lernte der Hund: „Oh, wenn ich belle, erhalte ich automatisch die volle Aufmerksamkeit meines Besitzers!!!“

 

Abhilfe:
Der Hund darf keinesfalls Beachtung für sein Verhalten bekommen.
Ausnahme ist eine so genannte „Minimalaufmerksamkeit“ durch den Besitzer. Darunter fällt: i) Ein „folge mir“ - Kommando (s.o.). ii) Ein sanfter Schnauzen-griff: Dazu spreizt man den Daumen von der restlichen Hand weit ab, legt die so gespreizte Hand über den Nasenrücken des Hundes und drückt die Nase sanft aber rasch ein bisschen nach unten. Dabei ist darauf zu achten, dass diese „Zurechtweisung“ des Hundes bereits im Ansatz des Verhaltens (also sofort, wenn der Hund anzeigt, gleich loszubellen) erfolgen muss und dass man die Hundenase dabei nicht zwickt oder einklemmt, sondern nur die Hand darüberstülpt (wenn Hunde den Schnauzengriff bei anderen Hunde anwenden, öffnen sie ihr Maul so weit, dass die Zähne dabei nicht an den anderen Hund kommen!). Kennt der Hund den Schnauzengriff bereits, reicht es meist, ihm nur die „blockierende“ Hand zu zeigen, um ihn zu stoppen. Aber Vorsicht: ohne ihn anzusehen, ohne Worte, ohne Berührungen und ohne ihm sonstige Beachtung zu schenken!
(Wenn der Hund z.B. bellt, wenn man am Telefon spricht oder wenn der Nachrichten-Song im Fernsehen ertönt, wendet man sich ab, zeigt die „blockierende“ Hand und kann auch sonstige Beschwichtigungssignale einsetzen, wie gähnen oder sich über die Lippen lecken – aber nie dem Hund Aufmerksamkeit schenken!)

Situationen, in denen der Hund gelernt hat, zu bellen müssen zunächst konsequent vermieden werden.
(Bellt der Hund Leute an, die am eigenen Grundstück vorbeigehen, darf er NICHT und schon gar nicht unbeaufsichtigt in den Garten).

Der Hundeführer / Besitzer muss Verantwortung übernehmen.
(Wenn der Hund z.B. bellt, wenn jemand an der Türe klingelt, muss der Besitzer dem Hund klar machen, dass ihn das nichts angeht und nicht betrifft und dass der Mensch Herr der Lage ist! D.h. Man ignoriert den Hund, geht gemütlich zur Türe, schiebt den Hund sanft aber bestimmt mit dem Bein zur Seite, um die „Pole-Position“ zu ergattern und wartet, bis der Hund sich beruhigt. Dann erst greift man zur Türschnalle [oder zum Schlüssel] und wartet, bis der Hund sich beruhigt. Dann erst öffnet man die Türe einen Spalt und wartet. – SOLCHE SITUATIONEN MÜSSEN GEZIELT GEÜBT WERDEN!)

Dem Hund wird alternatives (erwünschtes) Verhalten antrainiert.

 

Was sicher nicht hilft:

Das Bellen ignorieren! Bellen ist auf Grund der damit verbundenen Ausschüttung von Endorphinen (beruhigend und schmerzlindernd wirkende körpereigene Opiat-Analoga) selbstbelohnend!!!

Den Hund anschreien (gemeinsames Bellen mit Frauchen / Herrchen wirkt sehr stimulierend)

Keine Art von „hör auf“ - Kommando geben, wie z.B. „nein“ oder „aus“

Den Hund keinesfalls zurückziehen bzw. an der Leine rucken

Den Hund mit Leckerli belohnen, wenn er zu bellen aufhört, denn damit erzeugt man u.U. Verhaltensketten, d.h. der Hund wird bald schon alleine deshalb zu bellen beginnen, um ein Leckerli zu bekommen, wenn er wieder damit aufhört

 

3. Verteidigungsbellen:

-     sehr klar mit ein bisschen Knurren dabei
-     sehr kurze Laute begleitet von Vorwärtsbewegung
-     angespannte Körperhaltung
-     ev. schnappen, um dem anderen Angst zu machen und ihn zu verscheuchen

 

Ursache:
Jemand oder etwas muss aus Sicht des Hundes verteidigt werden.

Verteidigungsverhalten ist z.B. rasseabhängig ([Herden] Schutzhunde) oder geschieht aus unterschiedlichster Motivation heraus, wie Territorialverhalten, Selbstverteidigung, Futteraggression, Beuteaggression, Angewohnheit, ...

Man sollte keinesfalls etwas tun, was den Hund veranlasst, zu denken, er müsste sich verteidigen.
D.h. in brenzligen Situationen muss man auf jeden Fall zunächst den Druck herausnehmen und Deeskalation betreiben, indem man z.B. Beschwichtigungssignale einsetzt – auch Hunde untereinander würden so reagieren, da Kämpfe mit Ernstbezug in freier Wildbahn jedenfalls vermieden werden. Alles andere wäre biologisch nicht sinnvoll, da das Individuum, das Rudel und die Art ansonsten gefährdet wären.

Der Hundeführer sollte stets darauf bedacht sein, Provokationen zu vermeiden.

Der Hundeführer muss Verantwortung übernehmen (siehe auch weiter oben)
Ein alleine gelassener Hund beginnt, selbst Verantwortung zu übernehmen!!! Also sollte man besser den Hund nicht alleine im Garten lassen oder etwa direkt vor dem Eingang anhängen. Sonst gibt man dem Hund Gelegenheit – oder drängt ihn sogar dazu – Verteidigungsbellen zu entwickeln.

Der Hundeführer sollte seinen Hund nicht in eine „Bewacher Position“ manövrieren.
Hunde müssen/sollten nicht lernen, jemanden zu bewachen, denn wenn eine gute Bindung zum Hundeführer / Besitzer besteht, wird der Hund ihn sowieso bei tatsächlichem Bedarf verteidigen.

 

4. Aufregungsbellen:

-     hohe Tonlage
-     kontinuierlich
-     immer wieder von Winseln unterbrochen
-     gefolgt von raschen Bewegungen, wie sich um die eigene Achse drehen, springen, rennen, etwas ins Maul nehmen

 

Ursache:
Der Hund ist aufgeregt.

Gründe dafür sind bestimmte Aktivitäten und Erwartungen, wie z.B. einen Freund zu treffen, spazieren zu gehen, Spaß haben, Katzen begegnen, … Werden solche Erwartungshaltungen noch angekurbelt („Wo ist die Mieze?“) kann das sehr leicht in Überreaktionen resultieren.

 

Abhilfe:
Generell sollte der Stresspegel des Hundes reduziert werden. D.h. dass Aktivitäten grundsätzlich eher ruhig begonnen werden sollten und der Hund nicht künstlich aufgestachelt werden soll. Bevor man etwas Tolles unter-nimmt, kann man auch schon mal zu Hause ein Suchspiel veranstalten – das lastet den Hund geistig gut aus und beruhigt.

Selbstkontrolle des Hundeführers ist eine der wichtigsten Voraussetzungen. Der Hundeführer sollte stets ruhig und besonnen handeln, um den Hund nicht noch mehr aufzuregen oder durch „Korrekturmaßnahmen“ noch mehr zu stressen.

Der Hund bekommt mit dem Alter automatisch mehr Selbstkontrolle. Selbstkontrolle kann jedoch auch gezielt trainiert werden. Z.B.: Der Hund sollte die Erfahrung machen, dass einfach gar nichts passieren wird, wenn sein Besitzer sich hinsetzt. Dadurch beruhigt sich der Hund und wird sich vermutlich auch einfach hinlegen. (Ein Sitz- oder Platzkommando auszuführen hat jedoch absolut nichts mit Selbstkontrolle zu tun!)

 

Oder: Nach einer Autofahrt sollte der Hundeführer darauf achten, dass der Hund nicht selbstständig aus dem Auto hüpft, indem man das Warten auf ein Kommando zunächst mit Leckerli und/oder ruhigem verbalem Lob fördert. Wenn der Hund schließlich aus dem Auto darf und dann gleich loszischen will, kann man mal rasch einige Leckerli im näheren Umkreis des Autos ausstreuen und den Hund diese „suchen“ bzw. einfach aufsammeln lassen. Nasenarbeit wird von Hunden, gemäß ihrer Veranlagung sehr gerne gemacht und wirkt sehr beruhigend. (Solche Übungen sollte man auf jeden Fall mal längere Zeit an der Leine „üben“, da der Hund sonst sehr leicht außerhalb des Kontroll-bereiches seines Hundeführers kommt, was den Hundeführer dann wieder in Stress (Rage) versetzt, der seine Anspannung dann wieder auf den Hund überträgt, ...)
 

Überhaupt sollten Spaziergänge (v.a. solche, die mit anderen Hunden gemeinsam gemacht werden sollen) an der Leine beginnen. Wenn die ersten überschüssigen Energien verpufft sind (oder die Freude über die anderen Hunde sich wieder beruhigt hat), dann erst lässt man den Hund (die Hunde) von der Leine. Mehreren Hunden lässt man gleichzeitig frei und zwar bereits in relativ großer Nähe, denn sonst beginnt die Hetzjagd gleich bei der Begrüßung und die ganze Selbstkontrolle ist dahin!
Bellt der Hund während des Spazierganges kontinuierlich vor sich hin, lässt man ihn z.B. einfach etwas tragen oder beschäftigt ihn immer wieder mit kleinen Suchspielen, o.ä. Bellt der Hund z.B. Gäste an, die gerade zu Besuch kommen, bringt man ihm bei, den Gästen zur Begrüßung einen Gegenstand zu bringen, den man natürlich bei sich haben muss.

 

5. Frustrationsbellen:

-     geht endlos dahin
-     monoton
-     stereotyp
-     oft begleitet von Herumwandern, Kreisen
-     kann in einem Heulen enden (der Hund möchte jemanden „zur Hilfe“ holen)

 

Ursache:
Frustrationsbellen ist stressbedingt und resultiert aus lange andauerndem Stress.

Diese Art des Bellens ist sehr ernst zu nehmen, da es bedeutet, dass der Hund mit seiner Situation absolut nicht mehr zurechtkommt. Die Monotonie / Stereotypie verbessert das Wohlbefinden des Hundes, entspannt ihn und versetzt ihn in eine Art Trance (vgl. Endorphin Ausschüttung). Oft betroffen sind Ketten- oder Zwingerhunde. Frustrationsbellen kann auch von anderen stereotypen Verhaltensformen begleitet werden: Wundlecken, -beißen, Graben, Kreisen, Herumwandern

 

Abhilfe:
Der Hund muss auf jeden Fall schnellstens raus aus dieser für ihn untrag-baren Situation.

Man muss herausfinden, was der Hund braucht: Also: die gesamte Lebens-situation sollte für den Hund verbessert werden. D.h. der Hund sollte mit seinem Menschen zusammenleben dürfen, der Besitzer sollte sich mit dem Hund beschäftigen (spazieren gehen, …), …

 

Was sicher nicht hilft:
-     Bestrafung, Gewalt, Anschreien, …

 

Fragen an den Hundeführer / Besitzer:
- Wo und wann bellt der Hund?
- Wie ist das Laut-Bild?
- Was macht der Hund, während er bellt?
- Wie lange bellt er?
- Wer ist dabei, wenn der Hund bellt? Ist der Hund alleine?
- Welche Art von Bellen tritt auf?
- Was wurde bisher unternommen, um das Bellen abzustellen?

Beobachten sie, wie andere Hunde auf ihren Hund reagieren – Hunde wissen genau, was andere Hunde ihnen „sagen“ wollen und werden daher auch ihnen vermitteln, was Sache ist.

 

Meine Meinung:

Hunde müssen bellen, denn das ist ein Ausdruck von Lebensfreude oder Wachsamkeit. Es gibt jedoch auch Hunde die zum Kläffer mutieren, sie bellen grundlos. Hier muss der Besitzer eingreifen und dem Hund klar machen, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht erwünscht ist. Mit dem Kommando "SCHLUSS" sollte der Besitzer den Hund Stummschalten können.

 

Wie Hunde ihr Eigentum regeln-Eigentum ist die rechtliche Zuordnung einer beweglichen oder unbeweglichen Sache zu einer natürlichen oder juristischen Person im Sinne eines umfassenden und gegenüber jedermann wirkenden, sogenanntem absoluten Besitz-, Verfügungs- und Nutzungsrechts. Eigentum ist rechtlich von Besitz zu unterscheiden, der lediglich die "tatsächliche Herrschaft über eine Sache" unabhängig von den Eigentums-verhältnissen beschreibt. Die Existenz und Ausgestaltung des Eigentumsrechts ist somit von fundamentaler Bedeutung für die Gesellschaftsordnung."


Das brauchen Sie jetzt nur noch Ihrem Hund vermitteln!
Absolut leicht und verständlich beschrieben ... der versteht das schon
mit der Gesellschaftsordnung ... ganz sicher.

 

  1. Wenn ich's mag, à ist es meins.
  2. Wenn ich's im Maul habe, à ist es meins.
  3. Wenn ich's Dir wegnehmen kann,  à ist es meins.
  4. Wenn ich's vor 'ner Weile schon mal gehabt habe, à ist es meins.
  5. Wenn's meins ist, hast Du nie ne Chance, dass es mal Deins wird.
  6. Wenn ich was zerkaue, à sind alle Teile meins.
  7. Wenn's so aussieht, als ob es meins wäre, à dann ist es meins.
  8. Wenn ich's zuerst gesehen habe, à ist es meins. 
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